06/24 Das Einraumhaus
SPÄNE
Archaisches Tragwerk
Ein Bistro ist unkompliziert, klassisch und einfach. So auch der neue Bistrotisch «fant» des Bieler Designers Florian Hauswirth für die Möbelkollektion von Tossa. Der Tisch besteht aus einer Holzmittelsäule, einer flachen Fussplatte aus Metall und einer Tischplatte aus Massivholz. Durch die konische Form der Mittelsäule entsteht zum einen eine optische Bodenhaftung, zum anderen wird eine höhere Stabilität erreicht. Die Form erinnert an den unteren Teil eines Baumstamms oder den Fuss eines Elefanten – daher der Name. Passend zum Einrichtungsprojekt kann das Massivholz von Mittelfuss und Tischplatte definiert oder in der Wunschfarbe lackiert werden, erläutert die Tossa GmbH aus Fischingen (TG). Auch die Form der Tischplatte und die Tischhöhe können individuell konfiguriert werden. Vorgestellt wird das 2023 designte Möbel vom 26. bis 29. September an der Ausstellung «neue räume 24» in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon. Ebenfalls an der internationalen Interior-Design-Ausstellung für Tossa dabei sind die Entwürfe «s?» von Architekt Udo Thönnissen. Der Name s? entstammt dem Japanischen und bedeutet: gegenseitig, zusammen. Thönnissen führt sein Büro in Locarno. Er studierte an der RWTH Aachen sowie der UIC in Barcelona, später lehrte und forschte er an der ETH Zürich auf dem Gebiet des Holzbaus. Seit 2018 ist er Teil des ETH Material Hub. Die Nähe zum Holzbau lässt sich an den Salontischen s? leicht ablesen: Die Konstruktion basiert auf einem archaischen Tragwerksprinzip aus China und Japan, welches auch schon von Leonardo da Vinci für Brücken, Dächer und leichte Holzkuppeln genutzt wurde. Die identischen Massivholzstäbe stützen sich gegenseitig und schaffen eine in sich gedrehte Grundfigur. Durch die exzentrische Anordnung der Stäbe sieht der Salontisch s? immer etwas anders aus: ein raffiniertes Spiel mit der Perspektive. Seine skulpturale Gesamtform prädestiniert ihn zum Zentrum eines Raumes. neueraeume.ch, tossa.ch, florianhauswirth.ch, thoennissen.ch