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06/24 Das Einraumhaus

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Berufschampion werden

Wer die Lehre Zimmermann/Zimmerin EFZ oder Holzbearbeiter/in EBA absolviert, hat erst mal nur ein wichtiges Ziel: erfolgreich das QV bestehen. Und dann gibt es noch diejenigen, die der grosse Ehrgeiz packt. Warum nicht auch noch versuchen, Schweizermeister/in der Zimmerleute zu werden?

Text Dorothee Bauland Bild SwissSkills

In der Berufsschule, in den überbetrieblichen Kursen und im Betrieb fällt bald einmal auf, welche Lernenden besonders gut rechnen, reissen, konzentriert und sauber arbeiten können. Diese Lernenden werden dann sicherlich von den Lehrpersonen, üK-Kursleitern oder Ausbildnern gezielt auf die Teilnahme an den Vorausscheidungen zur Schweizermeisterschaft der Zimmerleute angesprochen. Aber auch wer nicht konkret aufgefordert wird, soll sich ermutigt fühlen, an den Vorausscheidungen teilzunehmen – manche Talente entwickeln sich beim Tun. Und selbst wenn es nach den intensiven Übungstagen am Ende nicht für alle reicht, in die Auswahl der besten Zwölf zu kommen, die um den Schweizermeistertitel kämpfen dürfen: Die Teilnahme lohnt allemal, denn sie ist auch eine gute Vorbereitung auf das anstehende QV. Dabei zu sein, ist auf jeden Fall eine tolle und lehrreiche Erfahrung, die ein Leben lang in Erinnerung bleibt und in vielen Fällen ein Karrieresprungbrett darstellt.


Wettbewerb 2024

Ganz aktuell – zum Erscheinungstermin dieser Ausgabe von «Wir Holzbauer» – messen sich die zwölf Nachwuchstalente der diesjährigen SwissSkills Championships. Während der vier Wettkampftage vom 4. bis 7. September bei der Volprod SA in Aigle (VD) fertigen sie in gesamt 22 Arbeitsstunden ein vierteiliges Modell. Alle angehenden und gelernten Zimmerleute mit Jahrgang 2004 und jünger waren für die SwissSkills 2024 teilnahmeberechtigt. Im Wettbewerb sind Zapfen- und Schwalbenschwanzverbindungen, Nuten und Vertiefungen sowie eine komplexe Dachkonstruktion mit Aufriss, Anreissen, Abbinden und Aufrichten gefordert. Die jungen Zimmerleute arbeiten dabei auf dem beachtlichen Niveau eines Poliers. Von der fachkundigen Jury werden anschliessend über 200 Punkte bewertet. Zwischen der Arbeit an den Modulen müssen sich die Teilnehmenden in zwei Powersessions mit einzelnen Holzverbindungen beweisen. Dabei können Extrapunkte geholt werden. Sobald der Erste die Arbeit abgibt, bleiben den übrigen noch maximal 15 Minuten Zeit für ihr Werk. Peter Schwarz, Chefexperte im Nationalteam, weiss aus Erfahrung: «Im Normalfall holt sich nicht der die meisten Punkte, der zuerst abgibt, sondern wer passgenau und massgetreu arbeitet.»


2025 dabei sein

Die Trainingstage für die Schweizermeisterschaften 2025, die im Rahmen der SwissSkills vom 17. bis 21. September in Bern durchgeführt werden, starten bereits im Frühjahr und finden an fünf Samstagen statt. Die Kandidaten und Kandidatinnen bereiten sich zunächst in drei geführten Trainings gezielt auf die Vorausscheidung vor. Übungsfelder bei den Vorausscheidungen sind Dachausmittlung (normale Dachausmittlungen, Schnitte, Ansichten, wahre Dachflächen und steigende Traufen [mit Dachneigung und Schnittneigung]) sowie das Austragen (Grat, Kehle, Schrägsparren, Hexenschnitte, Kehl- und Gratklauenschifter, Grataufschieblinge, Kehlbretter, steigende Schwellen, steigende Pfetten). An der Vorausscheidung lösen die Teilnehmenden drei Aufgaben, welche die Experten des Nationalteams bewerten. Die besten zwölf Berufsleute sind für die SwissSkills qualifiziert und bereiten sich an den letzten zwei Trainingstagen intensiv auf den nationalen Wettbewerb vor. An diesen Tagen wird hauptsächlich die Theorie der verkanteten Hölzer vermittelt. Zudem erhalten die Teilnehmenden Aufgaben früherer Meisterschaften zum weiteren Üben.

Weitere Infos (Termine erst ab Anfang 2025) und das Anmeldeformular gibt es auf der Website von Holzbau Schweiz.
holzbau-schweiz.ch/de/bildung/berufsmeisterschaften/swissskills/

 

 

Wer wird Weltmeister?

Michael Bieri ist gut vorbereitet, wenn es vom 10. bis 15. September in Lyon (FR) um den Weltmeistertitel der Zimmerleute geht. Der junge Zimmermann EFZ hat bereits im September 2023 mit seiner Glanzleistung die Silbermedaille an den EuroSkills in Polen gewonnen. Das qualifizierte ihn aber nicht automatisch für die Teilnahme an den WorldSkills, denn nach jedem Wettbewerb werden die Karten neu gemischt. Erst nach zwei erfolgreichen Qualifikationstrainings gegen seine Berufskollegen aus dem Schweizer Nationalteam stand fest, dass er auch für die Mission WorldSkills an den Start gehen darf. Ab dann hiess es für den Berner wieder volle Konzentration. Das aufregende Abenteuer WorldSkills verlangte intensive Vorbereitungen. Mental und handwerklich kann Michael Bieri von seinen Erfahrungen bei den EuroSkills profitieren. Betreut und unterstützt wird er vom langjährigen WorldSkills-Experten Hansjörg Rechsteiner wie auch vom gesamten National Team Holzbau Schweiz, seiner Familie und einem Mentaltrainer von SwissSkills, der Schweizer Organisation für Berufsmeisterschaften. Es geht auch nicht ohne einen Arbeitgeber, der die zeitintensiven Vorbereitungen mitträgt. Bei Michael Bieri ist es die Santschi Holzbau GmbH in Uetendorf (BE) und dort insbesondere Stefan Oppliger, Leiter Technischer Holzbau. Oppliger war 2013 selbst schon bei den WorldSkills dabei und holte sich damals die Silbermedaille. Das SwissSkills National Team geht im September in Lyon mit gesamt 45 Wettkämpferinnen und Wettkämpfern in 41 verschiedenen Berufen an den Start. Es ist das grösste Schweizer Berufsnationalteam, das bisher an Weltmeisterschaften teilgenommen hat. swisskills.ch, worldskills.org, holzbau-schweiz.ch/de/news/worldskills-2024/

Das Nationalteam

• Teilnehmende: bis zur Altersgrenze von EuroSkills und WorldSkills die Besten aller vergangenen Schweizermeisterschaften
• Vorsitz: Urs Dörig
• Chefexperte SwissSkills: Peter Schwarz
• Experte EuroSkills: Michael Hürbin
• Experte WorldSkills: Hansjörg Rechsteiner
• Verbandsvertreter: Simon Schoch (Holzbau Schweiz), Gilles Dumuid (FRECEM)
• Partner: Cadwork Holz AG, Debrunner Acifer AG, James Hardie Europe GmbH, Flumroc AG, Velux Schweiz AG