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Bauen und leben mit Holz – Das Fachmagazin von Holzbau Schweiz

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Das Mitglieder- und Verbandsmagazin von Holzbau Schweiz

06/23 Komfort im Strohhaus

EDITORIAL

Es gibt 557 Millionen Bäume in der Schweiz. Mehr als genug, sollte man meinen. Mit einem Vorkommen von 37 Prozent ist die Fichte die am häufigsten anzutreffende Baumart im Schweizer Wald. Doch um die Fichte – den Brotbaum der Forstwirtschaft und des Holzbaus – steht es nicht gut. Sie leidet besonders unter dem Klimawandel und der globalen Erwärmung. An der Konferenz SwissForestLab Ende Juni in Zürich zeichneten die Kantonsförster, WaldSchweiz und die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ein düsteres Bild für die Zukunft des Schweizer Waldes (siehe Seite 29). Die Frage laute nicht mehr, wo in 50 Jahren welche Baumarten am besten wachsen, sondern welche Bäume in den Schweizer Wäldern die nächsten 20 Jahre gut überstehen. Auch angesichts der zahlreichen Waldbrände in diesem Sommer – weltweit und in der Schweiz – wird die Dringlichkeit einer zukunftsfähigen Waldbewirtschaftung mehr als deutlich. Denn der Holzbau boomt nach wie vor. Die Auftragslage im Holzbau ist so gut wie noch nie, der Auftragsbestand im zweiten Quartal 2023 mit 25,4 Wochen auf Rekordhöhe (siehe Seite 61). Eine konkrete Lösung für die Zukunft des Waldes ist nicht in Sicht, die Empfehlung der Forschenden lautet Diversität. Dem schliesst sich auch Kaspar Reutimann aus dem Vorstand von Lignum Schweiz an: «Bäume müssen im Mischwald stehen.» Und die Holzwirtschaft müsse sich entsprechend neu erfinden (siehe Seite 37 im beiliegenden Magazin «FIRST»).