01/24 Holzbau für Helden
EDITORIAL
«Glückliche Schweiz!», rief Gerd Ebner, Forstingenieur und Chefredaktor der österreichischen Publikation «Holzkurier», dem Auditorium im November am Kongress der Holzindustrie Schweiz zu. Denn
obwohl der Nadelschnittholzbedarf im ersten Halbjahr 2023 in fast allen europäischen Ländern eklatant gesunken ist, kommt die Schweiz mit einem Minus von «nur» drei Prozent vergleichsweise gut dabei weg (siehe Seite 26). «Glücklicher Holzbau!» wäre da anzuschliessen. Denn während die Bauindustrie seit dem vergangenen Jahr europaweit mit teils schmerzhaften Auftragseinbussen zu kämpfen hat und in der Bau-
Zulieferindustrie bereits Massnahmen wie Stellenabbau und Kurzarbeit angekündigt wurden, geht es dem Holzbau nach wie vor gut. Und den Schweizer Holzbauunternehmen sogar noch etwas besser als den Branchenkollegen in anderen europäischen Ländern. Optimismus, wenn auch ein vorsichtiger, gilt in der Schweizer Holzbaubranche auch für 2024. Zwar gehen die Arbeitsvorräte, die im Frühjahr und Sommer 2023 Spitzenwerte erreichten, wieder etwas zurück, doch Holz ist weiterhin ein zunehmend gefragter Baustoff – nicht zuletzt, um die Klimaziele 2050 erreichen zu können. Das momentane Hoch der Holzbaubranche ist jedoch kein Grund, sich auf dem Erfolg auszuruhen. Denn jetzt geht es darum, dass nicht mehr nur mit Holz gebaut wird, sondern mit Schweizer Holz. Dann können endlich auch die Wald- und Forstbetriebe sowie die Sägewerke am Erfolg partizipieren!