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04/2025 Der Region verpflichtet

KURZ & BÜNDIG

Waldbericht 2025: Schweizer Wald unter Anpassungsdruck

Im vergangenen Jahrzehnt setzen Extremereignisse wie Hitze, Trockenheit, Stürme und Schadorganismen dem Schweizer Wald stark zu, so dass sein Gesamtzustand heute als geschwächt gilt. Regional, etwa im Jura, wird er sogar als «kritisch» eingestuft. Damit der Wald seine Funktionen für Mensch und Umwelt künftig erfüllen kann, muss er an den Klimawandel angepasst werden. Dies zeigt der Waldbericht 2025 des Bundesamtes für Umwelt BAFU und der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Die Schwächung des Waldes habe auch Folgen für die Bewirtschaftung und somit die gesamte Wertschöpfungskette der Holzwirtschaft. Ein geschwächter Wald verliert an Widerstandskraft und ist anfälliger für Krankheiten und Schädlinge wie beispielsweise Borkenkäfer. Deshalb gab es auch mehr Zwangsnutzungen, bei denen geschädigte oder umgestürzte Bäume früher als ursprünglich geplant geerntet werden mussten, zum Beispiel zur Energiegewinnung durch Verbrennung statt zur Herstellung von Holzprodukten. Der Wald ist auch ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen: Etwa 40 Prozent der in der Schweiz nachgewiesenen Arten leben im oder vom Wald. Die Biodiversität im Wald hat sich leicht positiv entwickelt, insbesondere hat die Zahl der Waldvögel, Schnecken und Moose zugenommen. Aufgrund von Stürmen und Trockenheit entsteht mehr Totholz, das für viele Arten lebenswichtig  ist. Zudem belassen Waldbesitzerinnen und -besitzer dieses häufiger im Wald. Die Schutzgebiete im Wald wurden in den vergangenen zehn Jahren von 5 Prozent auf 7 Prozent der Waldfläche ausgeweitet. Trotz dieser positiven Entwicklung sind 13 Prozent der Waldpflanzen und fast die Hälfte der holzbewohnenden Käferarten gefährdet. Deshalb gilt es, die biologische Vielfalt zu fördern. Dazu müssen Wälder naturnah genutzt, gefährdete Lebensräume geschützt und Waldflächen besser vernetzt werden. Um den Wald langfristig als gesundes und widerstandsfähiges Ökosystem und Holzlieferanten zu erhalten, braucht es Baumarten, die gegenüber dem Klimawandel und Schadorganismen resistenter sind. Zudem soll die Waldbewirtschaftung die Vielfalt der Waldstrukturen fördern, etwa mit der Wahl von zukunftsfähigen, klimaangepassten Baumarten oder durch die Waldverjüngung. Um den Wildverbiss zu vermindern (Abfressen von Jungpflanzen oder Teilen davon), muss der Wildbestand reguliert werden. Der Waldbericht bildet eine wissenschaftlich gesicherte Grundlage für die Erarbeitung der Integralen Wald- und Holzstrategie 2050, über die der Bundesrat noch in diesem Jahr entscheiden wird. wsl.ch/de/news/waldbericht-2025-schweizer-wald-unter-anpassungsdruck/