07/23 Holzbausteine
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Maurus Dörig ist Schweizermeister der Zimmerleute
Der neue Schweizermeister der Zimmerleute heisst Maurus Dörig. Der 18-Jährige aus Schlatt (AI) hat sich dem Berufswettkampf bereits zum zweiten Mal gestellt. Im letzten Jahr erreichte er als damaliger Dritt-Lehrjahr-Stift einen beachtlichen fünften Rang. Im September dieses Jahres sicherte sich der ambitionierte junge Mannan den SwissSkills souverän die Goldmedaille.
Text DB, Holzbau Schweiz Bilder Urs Dörig / SwissSkills
Hohes Niveau
«Die Präzision aller Kandidaten war in diesem Jahr auf einem sehr hohen Niveau», bilanziert Peter Schwarz, Chefexperte des Nationalteams Holzbau. «Die Nase vorn hatte, wer die Verbindungen passgenau ausführte.» Diese dürften eine Abweichung von 0,5 Millimeter aufweisen. «Auch ein gutes Zeitmanagement sowie der exakte Umgang mit Maschinen und Werkzeugen waren gefordert», so Schwarz weiter. Extrapunkte konnten bei den insgesamt drei Powersessions geholt werden. Losgelöst vom Wettkampfmodell musste jeweils eine Holzverbindung erstellt werden, deren Qualität ebenfalls bewertet wurde. Erschwerend hinzu kam: Nachdem der Erste die Arbeit abgab, blieb den Übrigen noch maximal 15 Minuten Zeit für ihr Werk. Bei diesen Powersessions war der Publikumsaufmarsch im SwissSkills-Zelt besonders gross. «Für uns als Nationalteam Holzbau ist es immer schön, dass wir an einer Messe wie der WIGA unser Know-how vielen Interessierten zeigen können», erklärt Schwarz. Er weiss aus Erfahrung: «Im Normalfall holt sich nicht der die meisten Punkte, der zuerst abgibt, sondern derjenige, der passgenau und massgetreu arbeitet. Sieht man sich die Arbeiten der Kandidaten an, ist klar, dass alle eine herausragende Leistung erbracht haben. Diese Erfahrung werden sie als einmaliges Erlebnis in ihren Berufsalltag mitnehmen», zeigt sich Peter Schwarz überzeugt.
holzbau-schweiz.ch/nationalteam
Unterstützung
Durch die Einbettung des Berufswettkampfes in die Gewerbemesse WIGA gab es an allen Tagen ein hohes Besucheraufkommen. Freunde, Familie und Arbeitskollegen kamen aus der ganzen Schweiz, um die Teilnehmer zu unterstützen. Über die Silber- und Bronzemedaille der beiden Zentralschweizer freuten sich insbesondere die rund 100 Innerschweizer Berufsschulkollegen, die verteilt auf zwei Tage eigens mit ihren Fachlehrern René Beeler und Erich Kälin vom Berufsbildungszentrum Goldau (SZ) mit Bussen in die Ostschweiz gereist sind, um zunächst die Columbus Treppenbau AG zu besichtigen und dann ihre Schulgspändli beim Wettkampf zu unterstützen. Auch die Holzbau-Berufsschüler des Berufs- und Weiterbildungszentrums Buchs (SG) schauten mit ihrer Lehrperson Corina Bolter vorbei – wenn auch aus ihren Reihen keiner um den Titel des Schweizermeisters kämpfte.
«Für mich sind alle zwölf Kandidaten Sieger»
Peter Schwarz, Chefexperte Nationalteam Holzbau Schweiz
Hoher Besuch
Zwölf lernende Zimmerleute kämpften vom 6. bis 9. September an den SwissSkills Championships 2023 um den Meistertitel. Gastgeberin der Schweizermeisterschaft der Zimmerleute war die regionale Gewerbemesse WIGA in Buchs (SG). Die zwölf Teilnehmer investierten in ihre Vorbereitungen zur Schweizer Berufsmeisterschaft viel Zeit und an den drei Wettkampftagen viel Schweiss, um eine der begehrten Medaillen zu erringen. Trotz sommerlicher Hitze herrschte im Wettkampfzelt eine konzentrierte Stimmung. Selbst von hohem Besuch liessen sich die Kandidaten nicht aus der Ruhe bringen: Als Bundesrätin Karin Keller-Sutter am Freitag, dem dritten Wettkampftag, bei den Zimmerleuten vorbeischaute, galt deren volle Aufmerksamkeit weiterhin ihrem Wettkampf. Am Ende war es der Appenzeller Maurus Dörig von der Holzbau Albert Manser AG, der mit seinem Modell die Jury überzeugen konnte und die meisten Punkte und damit die Goldmedaille holte. Auf Rang zwei und drei platzierten sich Roman Iten und Severin Iten aus Alosen (ZG). Beide arbeiten bei der Hürlimann Holzbau AG. Alle drei haben sich für das Nationalteam Holzbau Schweiz qualifiziert und dürfen damit an den nationalen Vorentscheidungen für die WorldSkills 2024 und EuroSkills 2025 teilnehmen.
243
Details am Modell
wurden
von den Juroren
bewertet
Vierteiliges Modell
Um das komplexe vierteilige Modell anzufertigen, hatten die Zimmerleute 22 Stunden Zeit, verteilt auf drei Wettkampftage. Von der Jury bewertet wurden 243 einzelne Details. Im ersten Modul fertigten die Kandidaten eine Wandkonstruktion mit aufwendigen Zapfen- und Schwalbenschwanzverbindungen, Nuten und Vertiefungen. Im zweiten Teil folgte eine Wandverkleidung, bei der die Rückseite in Diagonalschalung ausgeführt werden musste. Das dritte Modul war eine komplexe Dachkonstruktion mit Anreissen, Abbinden und Aufrichten – und das auf Polier-Niveau. Das vierte und letzte Modul bestand aus einer Blumenkiste, die von den Wettkämpfern in Plattenschiftung ausgeführt wurde. Hier zeigte sich dann auch, wer seine Zeiteinteilung gut im Griff hatte. Schlussendlich schaffen es aber alle, das letzte Modul zu montieren.
